Hallo da draussen!
Wir müssen reden.
Wahrscheinlich haben viele es längst wieder vergessen, aber nicht zuletzt im Kontext diverser Entwicklungen in letzter Zeit möchten wir daran erinnern, dass wir ein abschliessendes Statement bezüglich der Rickli-Thematik versprochen haben. An dieser Stelle gilt es zunächst festzuhalten, dass der Gerichtsprozess gegen einige Mitglieder unseres Kollektivs nach wie vor nicht abgeschlossen ist: Nachdem vor dem Regionalgericht ein Freispruch in 2 der 3 Anklagepunkte erfolgte, zog die Staatsanwaltschaft das Urteil weiter. Derzeit ist der Fall am Obergericht hängig. Bis dahin werden wir euch bezüglich Statement weiter vertrösten müssen, da wir den Prozess schlicht nicht beschleunigen können und insbesondere als Kollektiv auf keinen Fall für die betroffenen Einzelpersonen jedwede juristischen Risiken eingehen wollen und werden. Wer weiss, worum es in dieser Geschichte geht, wird dies zu respektieren wissen.
Dennoch so viel: Nicht nur der spezifische Fall, sondern gerade auch die damit zusammenhängende Kontroverse hinsichtlich Diskriminierungsformen in Sprache und Musik sowie deren Relevanz für Kunstfreiheit sind Themenbereiche, die uns nun schon seit geraumer Zeit begleiten und intern viel diskutiert werden. Wir stecken eine beachtliche Menge an Ressourcen in das Reflektieren und Diskutieren von uns, unseren Liedern und Haltungsfragen. Sexismus ist hier eines der Themen, mit denen wir uns auseinandersetzen.
Gleichzeitig ist uns durchaus bewusst geworden, dass wir für manche Menschen gegen aussen anders wirken mögen als gegen innen. Wir arbeiten daran, dass uns als Kollektiv problematisierende Wahrnehmungen diskutiert und aufgeklärt werden. Wenn der Widerstand gegen Diskriminierung in der Sprache konkret sein soll, wenn Haltungen, Inhalte oder Sprache problematisiert und verändert werden sollen, dann gilt es, das Gespräch zu suchen, zuzuhören, sich darauf einzulassen.
Wir müssen reden.
Chaostruppe